| | | | | | | | | Der Newsletter von SPIEGEL GESCHICHTE | | | | Donnerstag, 20. Januar 2022 | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | Jochen Leffers und Eva-Maria Schnurr | | Ressortleitung SPIEGEL GESCHICHTE | | | | | | | | | | | | | | | | Liebe Leserin, lieber Leser, | | | haben Sie Vorfahren, die ausgewandert sind? Und damit auch irgendwo eingewandert? Statistisch ist die Wahrscheinlichkeit hoch: Spätestens seit Ausgang des Mittelalters nahmen viele Menschen ihr Glück selbst in die Hand, machten sich auf den Weg in eine – hoffentlich – bessere Zukunft, wenn zu Hause Hunger und Elend, religiöse oder politische Verfolgung oder fehlende Chancen das Leben zur Qual machten. Doch wie erging es den Menschen damals in ihrer neuen Heimat? Wie wurden sie aufgenommen? Und wie prägten sie die Länder, in denen sie fortan lebten? Antworten auf diese Fragen finden Sie in der neuen Ausgabe von SPIEGEL GESCHICHTE: »Deutsche Auswanderer. Der große Traum vom neuen Leben – und was daraus wurde.« Unser Kollege Martin Pfaffenzeller erzählt zum Beispiel die Geschichte des Sattlers Georg Heinrich Isemann aus der Pfalz, der 1837 ein Schiff nach Amerika bestieg und einem Freund »daheim« in Briefen von seinen Erfahrungen berichtete. »Ich will und muss das deutsche freie Reich in Amerika gründen helfen«, schrieb Isemann anfangs, doch dann wurde er doch immer mehr zum Amerikaner, der eher verächtlich auf seine alten Landsleute herabblickte. Im Land der unbegrenzten Möglichkeiten waren bald nicht nur in New York ganze Stadtteile deutsch geprägt. | | | | Die deutschen Auswanderer zog es jedoch hinaus in die ganze Welt. So lockte schon im 18. Jahrhundert Zarin Katharina die Große Tausende mit finanziellen Anreizen als Siedler nach Russland. Etwa zeitgleich suchten andere ihr Glück in Asien, in den Handelsniederlassungen Ostindiens, obwohl die Region als »Grab der Europäer« berüchtigt war. Im 19. Jahrhundert warb Brasilien um deutsche Einwanderer, man hoffte, dass sie den Regenwald landwirtschaftlich nutzbar machten – bis die Deutschen unbeliebt wurden, weil viele die Integration verweigerten. Und im 20. Jahrhundert lenkten die dunklen Seiten der deutschen Geschichte auch die Auswandererströme: Siedler sollten in den Kolonien deutsche Kultur verbreiten. Jüdinnen und Juden mussten sich vor dem NS-Regime ins Ausland retten. Und nach 1945 entkamen NS-Täter über »Rattenlinien« nach Übersee. Wir könnten Ihnen jetzt noch viel mehr erzählen, etwa von organisierten Banden, die Mädchen aus Rheinhessen in amerikanische Saloons lockten. Von erfolgreichen Auswanderern, die trotzdem zurückkehrten. Von den Nachfahren deutscher Einwanderer, die in Brasilien bis heute eine eigene Sprache pflegen. Oder von den Tipps einer Ahnenforscherin, die erklärt, wie man ausgewanderte Vorfahren findet. Aber wir schlagen vor: Lesen Sie das Heft doch einfach selbst – und schreiben Sie uns sehr gern, wie Sie es finden. Wo Sie es finden: in gut sortierten Kiosken oder Supermärkten, im Versandbuchhandel oder auf Bestellung beim Buchladen Ihres Vertrauens. In zwei Wochen melden wir uns mit dem nächsten Newsletter. Für Ideen und Anregungen, Lob oder Kritik haben sind wir erreichbar unter der Mailadresse spiegelgeschichte@spiegel.de. | | | | | | | | | | | Die Redaktion von SPIEGEL GESCHICHTE empfiehlt | | | | | | | | | | | | | | | | Ein Rechercheteam will den Verräter von Anne Frank und ihrer Familie gefunden haben. Doch zwei niederländische Historiker äußern gegenüber dem SPIEGEL erhebliche Zweifel: Die Theorie sei »wacklig wie ein Kartenhaus«. | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | Weil es ja auch kein Herrlein gibt: Vor 50 Jahren schaffte die Bundesrepublik die Anrede »Fräulein« im Amtsdeutsch ab. Nach zähem Ringen endete die Verzwergung der Frau – was wir heute daraus lernen können. | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | Gebildet, fünfsprachig, Rockefeller-Stipendiat: Der Karrierist Georg Leibbrandt half, den Massenmord an Juden zu organisieren. Trotzdem konnte er sich später zur Randfigur stilisieren. | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | Als zehntes Bundesland trat das Saarland vor 65 Jahren der Bundesrepublik bei. Zuvor war es teilautonom und schickte sogar ein eigenes Team zu Olympia 1952. Der letzte lebende Saar-Olympionike erinnert sich. | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | Can und Amon Düül, Kraftwerk und Tangerine Dream: Junge Deutsche revolutionierten vor 50 Jahren den Pop. Von Berlin bis Düsseldorf entstanden elektronische Klassiker. Nur daheim hatte »Krautrock« kaum Erfolg. | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | Jetzt laden: Die SPIEGEL-App für iOS und Android | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | DER SPIEGEL GmbH & Co. KG Ericusspitze 1 • 20457 Hamburg Tel. 040 3007-0 E-Mail: spiegel@spiegel.de
Komplementärin SPIEGEL-Verlag Rudolf Augstein GmbH & Co. KG, Sitz und Registergericht Hamburg HRA 61 755 Komplementärin Rudolf Augstein GmbH, Sitz und Registergericht Hamburg, HRB 13 105 Geschäftsführung Thomas Hass (Vorsitzender), Stefan Ottlitz Amtsgericht Hamburg, HRA 123 261, Umsatzsteuer-ID: DE 212 442 423. Verantwortlicher i. S. v. § 18 Abs. 2 MStV: Steffen Klusmann | | | | | | | | | | | | | | |